Titel-Togo2

Togo war die kleinste deutsche Afrikakolonie. Im Westen Afrikas, an der ehemaligen so genannten Sklavenküste gelegen, errichtete bereits 1878 das Bremer Handelshaus Vietor in Klein Popo ein Handelsniederlassung. Eine Reihe Firmen folgten und zogen somit auch das Interesse andere Kolonialnationen auf dieses Gebiet. Das erwachende Interesse Englands an diesem Gebiet veranlasste Bismarck letztlich, den bekannten Afrika-Reisenden Dr. Nachtigall mit der Besitzergreifung Togos zu beauftragen. Dieser schloss Schutzverträge mit einheimischen Stammesfürsten ab und nahm das Gebiet am 05./06. Juli 1884 durch Flaggenhissung offiziell für  

Deutschland in Besitz. Mit geringsten Mittel gelang es der deutschen Kolonialverwaltung die mit einander verfehdeten Eingeborenenstämme zu beruhigen und zu befrieden. Dies geschah hier nicht wie so oft mit Militärmacht, sondern durch eine kluge Einbeziehung der lokalen Fürsten in die Interessen der Kolonialverwaltung. Ordnung und persönliche Sicherheit waren bis ins letzte Dorf gesichert. Der Handel blühte und Togo entwickelte sich zur deutschen Musterkolonie. Bereits 1912 erreichet Togo als erste und einzige deutsche Kolonie einen ausgeglichenen Haushalt, war also finanziell unabhängig vom Deutschen Reich.

Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges bestand die deutsche Streitmacht aus 2 Offizieren und einer Europäerkompanie aus etwa 100 Landsturmleuten. Zusätzlich stand noch eine Hilfstruppe aus etwa 560 Afrikanern zur Verfügung. Bereits am 07.August 1914 wurde die Hauptstadt Lome von den Engländern besetzt. Auf Anordnung des stellvertretenden Gouverneurs v. Doering zogen sich die verbliebenen Deutschen zum Schutz der eben erst eingerichtete Großfunkstelle Kamina zurück. Hier konnten sie die Stellung noch 3 Wochen halten, mussten sich dann aber am 27. August 1914 letztlich den britischen und französischen Streitkräften ergeben. Dies war um so schmerzlicher, da die Großfunkstelle als Relaisstation den Kontakt zu den noch nicht besetzten Kolonien Südwestafrika und Ostafrika aufrecht erhalten sollte.  

Karte-Togo-gross

In Deutsch-Togo liefen zu Beginn der Kolonialisierung neben englischen und französischen Münzen auch Maria Theresien Taler und Gutschein der Haussa Kaufleute um. Ab 1900 wurde die Deutsche Reichsmark zum alleinigen offiziellen Zahlungsmittel erklärt. Aufgrund von Bargeldmangel kommen jedoch auch immer wieder Gutscheine, unter anderem vom Bezirksamt Sasane-Mangu, vor. Auch wurden vom kaiserlichen Gouvernement Requisitionsscheine ausgestellt. Diese liefen wie Geld um und konnten beim Gouvernement gegen gültige Währung eingelöst werden. Durch die frühe Kapitulation der deutschen Truppe kann es zu Beginn des ersten Weltkrieges zu keiner weiteren deutschen Geldzeichenemission. 

Von all diesen Gutscheinen und geldähnlichen Emissionen haben sich leider keine Belege bis in unsere Zeit erhalten. Wenn doch, kann es sich nur um Einzelstücke von musealen Charakter handeln. Abbildungen solcher Belege sind mir ebenfalls keine Bekannt.

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