Deutschland in Besitz. Mit geringsten Mittel gelang es der deutschen Kolonialverwaltung die mit einander verfehdeten Eingeborenenstämme zu beruhigen und zu befrieden. Dies geschah hier nicht wie so oft mit Militärmacht, sondern durch eine kluge Einbeziehung der lokalen Fürsten in die Interessen der Kolonialverwaltung. Ordnung und persönliche Sicherheit waren bis ins letzte Dorf gesichert. Der Handel blühte und Togo entwickelte sich zur deutschen Musterkolonie. Bereits 1912 erreichet Togo als erste und einzige deutsche Kolonie einen ausgeglichenen Haushalt, war also finanziell unabhängig vom Deutschen Reich.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges bestand die deutsche Streitmacht aus 2 Offizieren und einer Europäerkompanie aus etwa 100 Landsturmleuten. Zusätzlich stand noch eine Hilfstruppe aus etwa 560 Afrikanern zur Verfügung. Bereits am 07.August 1914 wurde die Hauptstadt Lome von den Engländern besetzt. Auf Anordnung des stellvertretenden Gouverneurs v. Doering zogen sich die verbliebenen Deutschen zum Schutz der eben erst eingerichtete Großfunkstelle Kamina zurück. Hier konnten sie die Stellung noch 3 Wochen halten, mussten sich dann aber am 27. August 1914 letztlich den britischen und französischen Streitkräften ergeben. Dies war um so schmerzlicher, da die Großfunkstelle als Relaisstation den Kontakt zu den noch nicht besetzten Kolonien Südwestafrika und Ostafrika aufrecht erhalten sollte.
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