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Im auslaufenden 19. Jahrhundert wurde China, wie heute auch wieder, zu einem bedeutenden Platz europäischer Handelsinteressen. Großbritannien schloss seinerzeit einen, auf 99 Jahre angelegten Pachtvertrag für die Hong-Kong Bucht ab. Dem konnte das Kaiserreich nicht nachstehen und bemühte sich ebenfalls um einen Stützpunkt im östlichen China. Am 14.November 1897 besetzten deutsche Truppen die Kiautschou Bucht, nebst umliegender Gebiete.
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Karte des deutschen Schutzgebietes Kiautschou. Zu dem dunkel umrandeten eigentlichen Schutzgebiet gehörte noch ein 50 km um die Kiautschou-Bucht reichendes Pachtgebiet unter deutschem Einfluss
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Daraus folgernd kam es, wohl nicht ganz freiwillig, am 06.März 1898 zum Abschluss eines Pachtvertrages mit der chinesischen Regierung nach Hong-Konger Vorbild. Zu diesem Zeitpunkt belief sich das deutsche Handelsvolumen mit China bereits auf 80 Millionen Mark, mehr als dem doppelten aller sonstigen deutschen Schutzgebiete. Das neue Schutzgebiet Kiautschou, mit der Hauptstadt Tsingtau, wurde dem Reichsmarineamt unterstellt und zum (einzigen) deutschen Auslandsflottenstützpunkt ausgebaut. Das ehemalige Fischerdorf Tsingtau wurde innerhalb weniger Jahre zu einer der modernsten Städte Ostasiens ausgebaut. Hierzu trug letztlich auch die Errichtung einer modernen Wasserversorgung sowie eines Abwassersystems bei. Die blühende Stadt wuchs in kürzester Zeit auf zweihunderttausend Einwohner an.
In China trafen die Europäer auf ein sehr unübersichtliches und kompliziertes Währungssystem. Neben der einheimischen Käsch - Münze, übrigens der einzigen heimischen Münze zu seiner Zeit, liefen Maria Theresien Thaler, US-Liberty Dollar, spanische Karolus Pesos und vor allem mexikanische Silberdollar um. Da zwischen dem Käsch und der darüber geltenden Wertstufe dem Tael, keine festen Wechselkurse bestanden, schwankten die Wechselkurse je nach Region bis zu 100%. Diese Verhältnisse wurden für die Entwicklung des neuen Schutzgebietes als nicht förderlich erkannt, daher begannen das Reichsmarineamt recht früh mit Versuchen die dortigen Währungsverhältnisse zu regeln. Um im anschwellenden Waren- und Finanzverkehr die deutschen Interessen ausreichend zu wahren, wurde bereits 1898 durch ein Konsortium von 13 deutschen Groß- und Privatbanken, die Deutsch-Asiatische-Bank gegründet. Diese wurde nun 1903 vom Reichsmarineamt damit beauftragt Vorschläge zur Ausgabe von Banknoten zu machen. Die Verhandlungen über eine Konzession zogen sich über 2 Jahre hin und konnten erst Ende 1905 abgeschlossen werden. Am 8.Juli 1906 erteilte der Reichskanzler der DAB eine, auf 15 Jahre befristete, Banknotenkonzession. Der Reichsfiskus sollte für die Ausstellung der Notenkonzession eine Abgabe von 1% auf den Durchschnitt des täglichen Notenumlaufs erhalten.
Ein Jahr später, ab dem 17.Juni 1907, wurden erstmals Banknoten ausgegeben. Es wurden Stückelungen von 1, 5, 10, 25 und 50 Dollar sowie 1, 5, 10 und 20 Tael ausgegeben. Von den fünf Ausgabestellen Tientsin, Schanghai, Hankow, Peking und Tsingtau war die letzte die bei weitem wichtigste. 1914 lauteten 67% aller umlaufenden DAB-Scheine auf die Filiale Tsingtau. Eine weitere Ausgabe an höherwertigen Nominalen zu 100, 200 und 500 Dollar sowie 50, 100 und 500 Tael sollten Ende 1914 ausgegeben werden. Hierzu kam es jedoch durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges nicht mehr.
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Hauptsitz Tsingtau
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Am Hauptsitz Tsingtau wurden Banknoten folgender Wertstufen ausgegeben:
Ausgabedatum 01.03.1907
1 Dollar , 5 Dollar, 10 Dollar , 25 Dollar , 50 Dollar
Vorgesehen zur Ausgabe 01.Juli 1914, aber wahrscheinlich nicht mehr ausgegeben:
1 Dollar , 5 Dollar , 10 Dollar , 25 Dollar , 50 Dollar , 100 Dollar , 200 Dollar , 500 Dollar, 1 Tael , 5 Tael , 10 Tael , 20 Tael , 50 Tael , 100 Tael , 500 Tael
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1 Dollar DAB-Schein auf die Filiale Tsingtau Ausgabe 01.März 1907
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10 Dollar DAB-Schein auf die Filiale Tsingtau Ausgabe 01.März 1907
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Filiale Hankow
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Am Sitz der Filiale Hankow wurden Banknoten folgender Wertstufen ausgegeben:
Ausgabedatum 01.03.1907
1 Dollar , 5 Dollar , 10 Dollar , 25 Dollar , 50 Dollar,
1 Tael , 5 Tael , 10 Tael , 20 Tael , 50 Tael , 100 Tael , 500 Tael
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5 Dollar DAB-Schein auf die Filiale Hankow Ausgabe 01.März 1907
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Filiale Peking
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Am Sitz in Peking wurden Banknoten folgender Wertstufen ausgegeben:
Ausgabedatum 01.03.1907
1 Dollar , 5 Dollar, 10 Dollar , 25 Dollar , 50 Dollar
1 Tael , 5 Tael , 10 Tael , 20 Tael
Ausgabedatum 26.07.1913
200 Dollar,
Vorgesehen zur Ausgabe 01.Juli 1914, aber wahrscheinlich nicht mehr ausgegeben:
100 Dollar
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1 Dollar DAB-Schein auf die Filiale Peking, Ausgabe 01.März 1907
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5 Tael DAB-Schein in der heimischen Tael-Währung Ausgabe 01.März 1907 (Musterschein ohne Unterschriften)
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Filiale Shanghai
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Am Sitz in Shanghai wurden Banknoten folgender Wertstufen ausgegeben:
Ausgabedatum 01.03.1907
1 Dollar , 5 Dollar, 10 Dollar , 25 Dollar , 50 Dollar
1 Tael , 5 Tael , 10 Tael , 20 Tael
Vorgesehen zur Ausgabe 01.Juli 1914, aber wahrscheinlich nicht mehr ausgegeben:
200 Dollar , 500 Dollar (provisorischer Musterschein)
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1 Dollar DAB-Schein auf die Filiale Shanghai, Ausgabe 01.März 1907
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Filiale Tientsin
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Am Sitz Tientsin wurden Banknoten folgender Wertstufen ausgegeben:
Ausgabedatum 01.03.1907
1 Dollar , 5 Dollar, 10 Dollar , 25 Dollar , 50 Dollar
1 Tael , 5 Tael , 10 Tael , 20 Tael
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10 Dollar DAB-Schein auf die Filiale Tiensin, Ausgabe 01.März 1907
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Kurz nach Ausgabe der ersten Geldscheine in Tsingtau, wurde durch den Gouverneur nunmehr die Ausgabe von Scheidemünzen zu 5 und 10 Cent angeregt. Hierzu wendete er sich an das Reichsmarineamt, das daraufhin tätig wurde. Am 26.August 1909 gingen mit dem Reichspostdampfer sieben, eisenbeschlagene Kisten mit 175 Beuteln zu je 100 Dollar von Bremerhaven nach Tsingtau ab. Bereits Mitte 1910 machte sich ein Mangel an den neu eingeführten Nickelmünzen bemerkbar, so dass nochmals für 12.000 Dollar 10 Cent und für 5.000 Dollar 5 Cent Münzen nachgeprägt wurden. Diese wurden am 23.Juli 1910, gleichfalls per Reichspostdampfer, zum Versand gebracht. Auch diese Lieferung reicht bei weitem nicht aus den weiter steigenden Bedarf zu decken. So wurden noch dreimal, am 8. April, 12 Mai 1911 sowie am 28. August 1913 weitere Prägungen vorgenommen.
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10 Cent Nickelmünze 1909, Ausgabe durch das kaiserliche Gouvernemet in Kiautschou
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Abbildung 2:1
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Insgesamt wurden durch die Reichsmünzstätte Berlin 670.417 Stück 10 Cent Münzen und 611.167 Stück 5 Cent Münzen geprägt
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Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges im August 1914 wurde Tsingtau zur Festung erklärt und von den wenigen deutschen Marineinfanteristen verteidigt. Die sowohl von Land als auch von See eingeschlossenen Deutschen konnten die Festung bis November 1914 allen Angriffen zum Trotz verteidigen, mussten dann aber, nach Aufbrauch aller Munition unter ehrenvollen Bedingungen kapitulieren. Damit endete die deutsch Zeit in China.
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