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Das ehemalige Deutsch-Ostafrika, heute im wesentlich das Gebiet von Tansania, Ruanda und Burundi, war die größte und reichste Kolonie des deutschen Kaiserreiches. Deutschlands überseeische Verbindungen zu diesem Teil Afrikas begannen schon in vorkolonialer Zeit. Es waren vor allem hanseatische Kaufleute die verstärkt im 19.Jahrhundert Handelskontakte zu diesem Teil Afrikas suchten. Insbesondere die unter arabischem Einfluss stehende Küstenregion sowie die vorgelagerte Insel Sansibar waren für den deutschen Handel von besonderem Interesse. Hieraus entstanden eine Reihe von Handelskontore an der Ostküste Afrikas. Zu dieser Zeit (Mitte des 19.Jahrhunderts) war das innere Afrikas noch “Terra incocnita”. 1875 wandte sich der Sultan von Sansibar, seinerzeit faktisch der Herrscher über den gesamten Küstenstreifen des späteren Deutsch-Ostafrikas, an die deutsche Reichsregierung und bat, um einer Annexion durch England zuvor zu kommen, sein Land unter deutsches Protektorat zu stellen. Die Reichsregierung lehnte diese Ansinnen ab, sandte aber einen deutschen Konsul nach Sansibar um seine Handelsinteressen zu vertreten. Die Initiative für die Gründung einer deutscher Kolonie Ostafrika kam letztendlich von privater Seite. Die für ihre Handelsniederlassungen grössere territoriale Erwerbungen tätigten. Dr. Carl Peters erwarb für seine Handelsgesellschaft auf eigene Faust etwa 140.000 qkm im ostafrikanischen Hochland von Usagara. Nach Berlin zurückgekehrt stellte Peters beim Reichskanzler Bismarck einen formellen Antrag auf Reichsschutz für seine Erwerbungen. Bismarck stellte daraufhin nach anfänglichem Zögern einen kaiserlichen Schutzbrief aus. Damit war der Kern für die deutsche Kolonie Deutsch Ostafrika gelegt. In weiteren Expeditionen erweiterten Peters und später die Brüder Denhardt das Gebiet beträchtlich. Im Helgoland-Sansibar Vertrag 1890 wurden die endgültigen Grenzen der Kolonie mit den Anrainerstaaten England und Portugal festgelegt.
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