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Mit der Gründung der Deutsch-Ostafrikanischen-Gesellschaft 1885 begann im neu erworbenen Schutzgebiet die systematische Einführung eines Verwaltungs- und Steuersystems. Zu diesem Zeitpunkt liefen im Schutzgebiete als Umlaufgeld Maria-Theresien-Taler, französische 5 Franken-Stücke, portugiesische und indische Rupien sowie sansibarische und indische Pesa um. Da die DOAG für Ihre Geschäfte ausschließlich gemünztes Bargeld verwendete (hauptsächlich indische Rupien), vollzog sich innerhalb 5 Jahren ein Wandel vom Tausch- zum Kaufhandel. Durch die Entwicklung des aufstrebenden Schutzgebietes entstanden Überlegungen das Währungssystem neu zu ordnen. Hierzu sollte, wie in den anderen Schutzgebieten auch die Reichswährung eingeführt werden. Eine entsprechende Umfrage bei den ortsansässigen Firmen sowie eine Intervention der DOAG Führten jedoch dazu das das Münzsystem vorerst unangetastet blieb.
Durch Verordnung des Auswärtigen Amtes vom 5.Januar und 14 März 1890 wurde der DOAG das Recht eingeräumt Kupferpesa und Silberrupien auszugeben. Diese Münzen wurden in der Reichsmünzstätte Berlin hergestellt und nach Anzeige beim Auswärtigen Amt in deutsch Ostafrika in Umlauf gebracht. Diese “Gesellschaftsrupien waren kein gesetzliches Zahlungsmittel und die DOAG übernahm auch keine Verpflichtung zur Einlösung Ihrer ausgegebenen Münzen. Ausgegeben wurde eine Kupfermünze zu 1 Pesa sowie eine Serie Silberrupien zu 1/4, 1/2, 1 und 2 Rupien.
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1 Pesa Scheidemünze aus Kupfer. Vorderseitig trägt die Münze den arabischen Schriftzug für “Gesellschaft Deutschlands” sowie die mohammedanische Jahreszahl. Rückseitig den Reichsadler sowie den Schriftzug “Deutsch Ostafrikanischen Gesellschaft”
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Münze im Maßstab 1:1,5 vergrößert
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Gesellschaftsrupien der Deutsch-Ostafrikanischen-Gesellschaft zu 1/4, 1/2, 1 und 2 Rupien aus Silber Vorderseitig die Büste des Kaiser Wilhelm II in Uniform der Garde du Corps
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Gesellschaftsrupien der Deutsch-Ostafrikanischen-Gesellschaft zu 1/4, 1/2, 1 und 2 Rupien aus Silber Rückseitig das Wappen der DOAG “schreitender Löwe unter Kokospalme”
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Münzen im Maßstab 1:1,5 vergrößert
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Die ausgegebenen Gesellschaftsmünzen haben eine Legierung von 916 Anteilen Silber zu 84 Anteilen Kupfer, damit entsprachen sie in Größe und Feingehalt den indischen Nominalen. Insbesondere das kupferne Pesastück setzte sich bei der einheimischen Bevölkerung schnell durch und verdrängte die fremden Scheidenmünzen. Bei den Silbermünzen machten die DOAG-Prägungen jedoch nur einen kleine Teil der Umlaufenen Geldmenge aus.
Auf Dauer erwies sich die DOAG politisch und finanziell zu schwach um die vielfältigen Verwaltungsaufgaben des Schutzgebietes zu übernehmen. Mit Vertrag vom 20.November 1890 trat die DOAG daher ihre Hoheitsrechte an das Deutsche Reich ab, dieses übernahm somit am 1.Januar 1891 die direkte Verwaltung des Schutzgebietes. Damit war Ostafrika offiziell zur Kolonie des Deutschen Reiches geworden. Die DOAG behielt jedoch weiterhin das lukrative Münzausgaberecht. Erst 1903 ging, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten der DOAG das Münzrecht von der DOAG auf das Deutsche Reich über. Damit erhielt die Rupie einen festen Wechselkurs zur deutschen Goldmark. Im Zuge der Neuordnung des Münz- und Geldwesens in DOA behielt man aufgrund der weiten Verbreitung der Rupie diese als Währung bei. Dies geschah letztendlich auch auf Intervention der grossen Handelsgesellschaften die zusätzlich zu ihren Handelsgewinnen auch noch Wechselkurserlöse erzielten.
Am 01.Mai 1904 wurde ein amtliches Verhältnis zwischen Rupie und Mark festgesetzt. eine Rupie galt somit 1,33 Mark. Weiterhin wurde die Rupie in 100 Heller und nicht, wie früher, in 64 Pesa unterteilt, damit ging man zum praktikableren Dezimalsystem über. Die alten Kupferpesa wurden eingezogen, eingeschmolzen und zur Herstellung neuer Kupferheller verwendet.
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Scheidemünzen zu 1/2 und 1 Heller aus Kupfer Diese Münzen lösten 1904 die kupfernen Pesastücke ab
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Münze im Maßstab 1:1,5 vergrößert
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Reichsrupien zu 1/4, 1/2, und 1 Rupien aus Silber. Vorderseitig die Büste des Kaiser Wilhelm II in Uniform der Garde du Corps. Rückseitig Wertangabe umgeben von Palmzweigen
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Auch diese vom deutschen Reich ausgegebene Münzen waren eine reine Landeswährung und liefen parallel zu den durch die DOAG gedeckten Gesellschaftsrupien um. Im Hinterland der Kolonie liefen auch noch weiterhin indische Silberrupien um und dies obwohl sie kein offizielles Zahlungsmittel mehr waren. Ein geplantes 2 Rupien-Stück wurde nicht mehr ausgegeben
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Am 15.01.1905 wurde die Deutsch Ostafrikanische Bank gegründet und ihr das Recht der Banknotenausgabe bewilligt. Mit der Errichtung eines Bankinstitutes als Notenbank für Deutsch-Ostafrika
folgte ein weiterer Schritt in der Entwicklung des Geld- und Währungswesen im Schutzgebiet. Der stärker werdende Handel machte die Ausgabe von Papiergeld umumgänglich. Am 23.Juni 1905 nahm die Deutsch-Ostafrikanische-Bank ihre Tätigkeit auf. Als Hauptsitz wurde ein Gebäude in Daressalam errichtet (siehe Abbildung rechts). Die Haupttätigkeit umfasste zunächst die Kontrolle des Geldumlaufs, sowie die Sicherung der Kursstabilität der Währung. Trotzdem war die DOAB eine Privatbank. 70% des eingezahlten Grundkapitals waren in Händen der Deutsch-Ostafrikanischen-Gesellschaft. Die Bank war berechtigt Banknoten bis zum dreifachen Wert des eingezahlten Grundkapitals auszugeben, dies wären gut 6 Millionen Rupien gewesen. Im November 1905 begann die die Bank eine Serie von Rupien- Banknoten mit dem Bildnis des Kaisers Wilhelm II herauszugeben. Zunächst war es die Wertstufen zu 5 Rupien, 1906 folgten Scheine zu 10 und 50 Rupien und 1907 ein Wert zu 100 Rupien. Als letzter Wert wurde 1912 eine Banknote zu 500 Rupien ausgegeben. Nach Keller wurden bis zum 31.03.1914 3.350.640 Rupien in Banknoten in Umlauf gebracht. Ende 1914 waren es schon 4.391.695 Rupien. Diese Summe setzte sich laut Keller wie folgt zusammen
5 Rupien 53.955 Stück
10 Rupien 41.612 Stück
50 Rupien 29.618 Stück
100 Rupien 18.769 Stück
500 Rupien 696 Stück
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5 Rupien Deutsch Ostafrikanische Bank, Löwenpaar in der Savanne
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10 Rupien Deutsch Ostafrikanische Bank, Hafenansicht Daressalam
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50 Rupien Deutsch Ostafrikanische Bank, Kaiser Wilhelm II in Kürassieruniform
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100 Rupien Deutsch Ostafrikanische Bank, Kaiser Wilhelm II in Kürassieruniform
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500 Rupien Deutsch Ostafrikanische Bank, Kaiser Wilhelm II in Admiralsuniform
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Die Banknoten der Deutsch-Ostafrikanische-Bank liefen zunächst nur im gut erschlossenen Küstenstreifen in nennenswerter Zahl um. Von hier aus breiteten sie sich rechts und links über die neu errichteten Bahnlinien ins Hinterland aus. Insgesamt blieb die Bedeutung dort jedoch gering.
Die weiter aufstrebende Wirtschaft des Schutzgebietes machte es erforderlich den Scheidemünzen zu 1/2 und 1 Heller noch weitere Wertstufen hinzuzufügen. Hierzu wurde 1908/1909 eine 5 Heller Kupfermünze ausgegeben. Es handelt sich dabei um die grösste in Deutschland ausgegeben Scheidemünze. Desweiteren folgten noch Nickelmünzen zu 5 und 10 Heller
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Scheidemünzen zu 5 Heller aus Kupfer
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Münzen im Maßstab 1:1,5 vergrößert
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Ergänzungswerte zu 5 und 10 Heller aus Nickel. Diese Münzen waren bei der einheimischen Bevölkerung sehr beliebt, da sie durch Ihr Loch auf Fäden gezogen werden konnten.
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Münzen im Maßstab 1:1,5 vergrößert
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Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges bildeten die vorgezeigten Münzen und Banknoten das Gerüst für den Handel in Deutsch Ostafrika. Insgesamt liefen Münzen im Wert von 15.730.814,51 Rupien um Bei den Banknoten wurden Scheine mit einem Wert vom 3.350.640 Rupien ausgegeben. Damit war das Schutzgebiet mit Geldmittel für rund 19,1 Millionen Rupien ausgestattet. Für ein Land mit ca 1 Millionen Quadratkilometer eine noch bescheidene Summe.
Für die nun folgende Zeit des ersten Weltkrieges wollen Sie bitte den nachstehenden Links folgen
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